Das Direct-to-Consumer-Modell (D2C), bei dem Marken ohne Zwischenhändler direkt an Endverbraucher verkaufen, bleibt eine der treibenden Kräfte im E-Commerce. Mit Vorteilen wie der vollständigen operativen Kontrolle, dem Aufbau direkter Kundenbeziehungen und höheren Gewinnspannen steht D2C im Fokus von Marken, die im digitalen Markt nach Bekanntheit und Unabhängigkeit streben.
Laut Bernardo Brandão, CMO von Nuvemshop, stellt der Direktvertrieb an Verbraucher einen Bruch mit traditionellen Vertriebsmodellen dar. „Durch die Erstellung einer eigenen Verkaufswebsite übernehmen Marken die volle Kontrolle über ihre Geschäftsabläufe und den gesamten Kaufprozess, von der Produktion bis zum Service. Sie erhalten Zugriff auf echte Kundendaten und bauen so direktere, personalisierte Beziehungen mit höherem Loyalitätspotenzial auf“, kommentiert Brandão. „Allein im ersten Halbjahr 2025 erzielten D2C-E-Commerce-Marken einen Umsatz von über 1,4 Milliarden R$, was einem Wachstum von 2,6 Milliarden R$ gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Potenzial ist immens.“
Vor diesem Hintergrund organisierte Nuvemshop den D2C Summit, die erste Veranstaltung zum Direct-to-Consumer-Modell in Brasilien. Experten, Unternehmer und große Marken kamen zusammen, um die wichtigsten Trends und Strategien der Branche zu diskutieren. Um die wichtigsten Themen vorwegzunehmen, die sich auf dem Markt durchsetzen, nannte Brandão fünf aufkommende Trends, die die Zukunft des Direktvertriebs prägen und umgesetzt werden sollten:
Individualisierung als Standard: Personalisierung ist kein Unterscheidungsmerkmal mehr, sondern eine Anforderung für neue Verbrauchergenerationen. D2C-Marken investieren in individualisierbare Produkte, die es Kunden ermöglichen, Artikel nach ihren individuellen Wünschen zu konfigurieren. Ob Farbe, Größe oder Ausstattung – dieser Trend ist besonders in Branchen wie Mode, Wohnkultur und Kosmetik präsent. „Durch die Schaffung einzigartiger Erlebnisse können Marken nicht nur die Erwartungen der Verbraucher erfüllen, sondern auch stärkere emotionale Bindungen aufbauen. Dieser Ansatz stärkt die Markentreue und differenziert Unternehmen in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt, was auf Marktplätzen nicht möglich ist“, so der CMO von Nuvemshop.
Digitale Communities stärken Marken: D2C-Marken verkaufen nicht nur Produkte, sondern schaffen digitale Communities, um ihre Kunden zu binden. Diese Räume, oft in sozialen Medien oder auf eigenen Plattformen organisiert, ermöglichen es Kunden, Erfahrungen auszutauschen, Ideen zu teilen und sogar strategische Entscheidungen des Unternehmens zu beeinflussen. Treueprogramme, exklusive Gruppen und Online-Foren sind Beispiele für Initiativen, die Verbraucher zu echten Markenbotschaftern gemacht haben.
Diese Communities stärken nicht nur die Kundenbeziehungen, sondern wirken sich auch direkt auf den Gewinn der Marken aus. Im D2C-Modell verzichten Unternehmen auf Zwischenhändler wie Marktplätze, was die Gewinnmargen erhöht und die Betriebskosten senkt. Diese Art des Engagements senkt zudem die Kosten für die Neukundengewinnung und erhöht die Kundenbindung. So entsteht ein Kreislauf nachhaltigen und profitablen Wachstums.
Die Macht der Mikro-Influencer: Anstelle großer Influencer setzen D2C-Marken auf Micro-Influencer, um spezifische Nischen authentisch zu erreichen. Mit kleineren, aber hochinteressierten Zielgruppen erzielen diese Content-Ersteller signifikante Ergebnisse in Marketingkampagnen. „Diese Strategie ermöglicht es Marken, engere Beziehungen zu segmentierten Zielgruppen aufzubauen und so Vertrauen und Konversion zu steigern. Die Wahl der richtigen Partner und die Messung der Wirkung dieser Kooperationen waren entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von Micro-Influencern“, so der Geschäftsführer.
Diese und weitere Trends sind Teil des inhaltlichen Programms des D2C Summit und werden in Panels wie „12 Bereiche, die Unternehmer beherrschen müssen“, mit Joel Jota, Unternehmer, Investor und Autor; „Die Macht von Gemeinschaften: Wenn Zugehörigkeit zum Ergebnis wird“, mit Érico Borgo, Gründer von Omelete und CCXP; und „Die neue Ära des Influencer-Marketings im E-Commerce“, mit Uana Amorim, Mitbegründerin von Saint Germain und Partner-Botschafterin von Nuvemshop.

