Mit dem starken Wachstum der künstlichen Intelligenz (KI) in der Unternehmenswelt wächst auch die Angst unter den Fachkräften bezüglich der Zukunft der Arbeit. Viele Menschen leben mit Unsicherheiten darüber, ob ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt oder ob sie in den nächsten Tagen durch Maschinen ersetzt werden. Laut einer Studie von Page Interim glauben drei von vier Brasilianern, dass KI ihre Arbeitsplätze ersetzen wird. Der Fakt zeigt eine Besorgnis, eröffnet aber auch Raum für eine tiefere Debatte: Was kann der Mensch bieten, das die künstliche Intelligenz niemals nachahmen kann?
Für die Prozess- und Personalberaterin Bruna Antonucci gibt es neben der Effizienz der Algorithmen etwas Besonders Menschliches, das Maschinen nicht erfassen können: das Fühlen. Gefühle wie Empathie; Reue; Sehnsucht und Intuition sind Erfahrungen, die dazu führen, dass der Einzelne Entscheidungen auf der Grundlage von Werten, Emotionen und Lebensgeschichten trifft. Es ist in diesem Aspekt, in dem die Menschheit unersetzlich bleibt.
Anstatt KI als Bedrohung zu sehen, müssen wir sie als operative Partnerin betrachten. Die Unternehmen, die das menschliche Potenzial zusammen mit der Technologie nutzen, werden die Führung übernehmen. Die Rolle der künstlichen Intelligenz besteht darin, das Mechanische zu automatisieren, um Raum für Fachkräfte zu schaffen, um nachzudenken und sich dem Wertvollsten und Unersetzlichen zu widmen: der menschlichen Verbindung, erklärt sie.
In der Praxis bedeutet dies, die Technologie den Menschen dienstbar zu machen und nicht umgekehrt. Während die KI zu einem Verbündeten wird, indem sie in Sekunden Tausende von Daten analysiert, versteht sie den emotionalen Kontext hinter einer Entscheidung nicht und kann die dort vorhandenen regionalen und kulturellen Herausforderungen und Nuancen nicht erfassen. Der Mensch fühlt, und im Fühlen entsteht Kreativität, empathische Führung und angemessenes Urteilsvermögen; nur ein Mensch ist in der Lage, den anderen mit Menschlichkeit zu betrachten.
„Maschinen haben kein emotionales Gedächtnis, keine Reue. Sie weinen nicht, träumen nicht, vermissen nichts. Und genau diese Erfahrungen bestimmen unseren Blick auf die Welt. Der Schlüssel zur Zukunft der Arbeit liegt nicht darin, mit KI zu konkurrieren, sondern darin, das zu kultivieren, was sie radikal von künstlicher Intelligenz unterscheidet. In einer zunehmend automatisierten Welt ist das, was am wichtigsten ist, genau das, was die Maschine nicht liefern kann. Anstatt uns darauf vorzubereiten, ersetzt zu werden, ist es vielleicht an der Zeit, uns darauf vorzubereiten, noch menschlicher zu werden“, betont Bruna.
Unternehmen, die sich im Bereich des technologischen Fortschritts hervorheben möchten, müssen den emotionalen Aspekt, zwischenmenschliche Beziehungen und die Pflegekultur noch stärker wertschätzen. Förderung des Zuhörens, der Empathie bei den Führungskräften und der Entwicklung aller. Das wird nicht nur zu einer Wellness-Strategie, sondern zu einem echten Wettbewerbsvorteil.