Anders als viele Unternehmer glauben, benötigt man für den Einstieg in den Online-Handel auf Marktplätzen wie Shopee, Amazon, Magalu oder C&A nicht unbedingt einen eigenen Onlineshop oder hohe Investitionen in Technologie. Für Einzelhändler mit einem bestehenden Ladengeschäft, die die digitale Welt mit ihrer vorhandenen Infrastruktur testen möchten, gibt es einfache, zugängliche und skalierbare Wege.
Der häufigste Fehler beim Einstieg in diesen Markt ist laut Zoltan Schwab, CEO von vh sys, die Annahme, man müsse mehrere E-Commerce-Plattformen beherrschen, bevor man den ersten Schritt wagen kann. „Viele geben auf, bevor sie überhaupt anfangen, weil sie denken, Online-Verkauf erfordere eine komplexe Struktur, einen Online-Shop und ein technisches Team. Dabei gibt es Möglichkeiten, direkt über das bestehende Managementsystem auf Marktplätze zuzugreifen, ohne die Abläufe zu verkomplizieren“, erklärt er.
Angesichts der häufigsten Herausforderungen, mit denen Kleinunternehmer konfrontiert sind, hat der Experte fünf praktische Tipps für diejenigen zusammengestellt, die sicher und mit geringem Investitionsaufwand auf Marktplätzen verkaufen möchten:
1. Beginnen Sie mit Marktplätzen, die über einen hohen Besucherandrang und ein konsolidiertes Logistiksystem verfügen.
Große Marktplätze wie Shopee, Magalu, Amazon oder Renner verzeichnen bereits Millionen von monatlichen Besuchen und bieten ihren Kunden eine fertige Zahlungs-, Versand- und Sicherheitsinfrastruktur. Das bedeutet, dass auch kleine Händler ohne eigenen Onlineshop mit größerer Sichtbarkeit starten und den guten Ruf dieser Plattformen nutzen können, um Vertrauen aufzubauen.
2. Verwenden Sie ein System, das alles zentralisiert.
Die Verwaltung von Verkäufen über mehrere Plattformen hinweg kann komplex sein. Wir empfehlen daher die Verwendung eines Managementsystems, das Bestellungen, Lagerbestand und Produktregistrierung zentral auf einem Bildschirm zusammenfasst. Dies vermeidet Bedienungsfehler, spart Zeit und macht das Erlernen der einzelnen Plattformen überflüssig.
3. Achten Sie auf die Preisgestaltung auf den Marktplätzen.
Jede Plattform erhebt Verkaufsgebühren, und deren Missachtung kann den Gewinn schmälern. Es ist daher unerlässlich, den Preis unter Berücksichtigung von Provisionen, Versandkosten und möglichen Rabatten zu kalkulieren. Es empfiehlt sich, Preissimulatoren zu nutzen und die Preise bei Marktänderungen regelmäßig zu überprüfen.
4. Automatisierte Aktualisierung von Lagerbeständen und Bestellungen.
Vermeiden Sie das Risiko, ein bereits vergriffenes Produkt zu verkaufen. Dank integrierter Systeme wird Ihr Lagerbestand bei jedem Verkauf automatisch aktualisiert – kanalübergreifend. Das sorgt für mehr Kontrolle, vermeidet Nacharbeiten und schützt Ihren guten Ruf bei Ihren Kunden.
5. Nutzen Sie Marktplätze als Labor für Wachstum.
Der Einstieg in Online-Marktplätze kann der erste Schritt sein, um das Potenzial Ihrer Produkte in der digitalen Welt zu testen. So können Sie herausfinden, welche Produkte sich am besten verkaufen, mit Werbeaktionen experimentieren und neue Zielgruppen erreichen. Anschließend kann der Händler fundierter entscheiden, ob sich die Investition in einen eigenen Online-Shop lohnt oder ob er in andere Vertriebskanäle expandieren sollte.

