Junge Talente, insbesondere die Generation Z, zu gewinnen und zu halten, ist für Unternehmen zu einer immer größeren Herausforderung geworden. Und die Daten deuten darauf hin, dass sich diese Realität im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich nicht einfacher gestalten wird: Einer Analyse von Oxford Economics zufolge wird die Zahl der zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2010 geborenen Arbeitnehmer bis 2030 voraussichtlich auf 51 Millionen steigen.
Angesichts der zunehmenden Präsenz jüngerer Generationen auf dem Arbeitsmarkt, die sich in ihren Gewohnheiten und Verhaltensweisen von denen früherer Generationen unterscheiden, liegt es an den Unternehmen, die Motivation junger Berufstätiger zu verstehen und die Erwartungen sowohl der neuen Berufstätigen als auch der Unternehmen selbst in Einklang zu bringen.
Roberta Saragiotto, Direktor für Personal und Strategie vonKarriere startenHervorzuheben ist, dass der Schlüssel zur Gewinnung junger Talente über die traditionellen Vorteile hinausgeht. „Das Geheimnis ist zu verstehen, dass die Generation Z nicht nur einen Job sucht, sondern eine bedeutungsvolle Arbeitserfahrung, die mit ihren Werten übereinstimmt. Sie wollen Teil von etwas Größerem sein und einen positiven Einfluss auf die Welt haben“, erklärt er. Laut der Direktorin müssen Unternehmen ihre Strategien anpassen, um sich auf dem wettbewerbsintensiven Einstellungsmarkt hervorzuheben und diese jungen Talente anzuziehen. Hier sind einige Tipps von der Expertin
- Ziel und gesellschaftliche Wirkung: Die Generation Z schätzt Unternehmen mit klarem Zweck und Engagement für soziale und ökologische Anliegen. Laut einer Studie von Randstad halten 90 % der brasilianischen Fachkräfte nicht-finanzielle Vorteile für genauso wichtig wie die Vergütung. Für Roberta Saragiotto ist die Beteiligung an Projekten der unternehmerischen Sozialverantwortung eine Möglichkeit, das Engagement dieser jungen Talente zu fördern.
- Flexibilität und Gleichgewicht: Flexibilität bei der Arbeit ist für viele Fachkräfte wichtiger geworden als die Krankenversicherung, so eine Umfrage von WeWork. „Generation Z schätzt die Balance zwischen Privatleben und Beruf, wie im hybriden Arbeitsmodell“, sagt die Expertin.
- Kontinuierliche Entwicklung und Wachstumschancen: Kontinuierliche Bildung ist essenziell für junge Talente. Laut der Direktorin ist die Investition in Schulungsprogramme, Mentoring und klare Karrierepläne eine Möglichkeit, den Jugendlichen Chancen zu bieten, Verantwortung zu übernehmen und Projekte zu leiten.
- Psychische Gesundheit und Wohlbefinden: Die Sorge um die psychische Gesundheit nimmt von Generation zu Generation zu. Deshalb empfiehlt Saragiotto die Einführung psychologischer Unterstützungsprogramme, Anreize für körperliche Aktivität und eine Unternehmenskultur, die Wert auf emotionales Gleichgewicht legt.
- Vielfalt und Inklusion: Roberta weist darauf hin, dass vielfältige und inklusive Umgebungen eine der Leitlinien der Generation Z sind. Für sie bedeutet Inklusion einen Arbeitsplatz, der die Individualität respektiert, jede Stimme wertschätzt und ein Zugehörigkeitsgefühl für alle schafft. Der Bericht „True Gen: Generation Z und ihre Auswirkungen auf Unternehmen“ der Beratungsfirma McKinsey zeigt, dass diese jungen Menschen glauben, dass Vielfalt in der Belegschaft wesentlich für Innovation und Wachstum ist.
- Ständiges Feedback und offene Kommunikation: Regelmäßiges Feedback und transparente Kommunikation gehören zu den Prioritäten junger Talente. „Sie suchen Arbeitsumgebungen, in denen sie ihre Ideen frei äußern können, mit regelmäßigen Abstimmungstreffen und offenen Kommunikationskanälen zwischen Führungskräften und Teams“, schließt die Direktorin.