Nach einem Januar, der von der saisonüblichen Abschwächung im Einzelhandel geprägt war, brachte der Februar eine anhaltende Erholung mit deutlichem Kunden- und Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Daten des von HiPartners veröffentlichten Retail Performance Index (IPV) zeigen eine umfassende Erholung, mit Schwerpunkt auf Ladengeschäften, bestimmten Branchen und einer heterogenen, aber positiven regionalen Entwicklung.
Besonders stark wuchsen die Besucherströme in den Straßenläden, die im Jahresvergleich ein Plus von 18 Prozent verzeichneten, während in den Geschäften der Einkaufszentren ein moderateres Plus von 3 Prozent zu verzeichnen war.
Das nationale Umsatzwachstum betrug 8 %, getrieben durch weitreichende Zuwächse in allen Regionen. Der Norden stach mit einem Umsatzwachstum von 11,15 % hervor, gefolgt von der Region Mitte-West mit einem Anstieg von 9,87 %. Damit konnte das Land die Herausforderungen beim Besucherstrom bewältigen, der in derselben Region um 24,80 % zurückging. Der Süden wiederum verzeichnete das höchste Kundenwachstum (+28,70 %), allerdings mit einer moderateren Umsatzentwicklung (+6,45 %).
Durchschnittliches Ticket (%) | |
Physische Geschäfte im Allgemeinen | 8,4 |
Physische Geschäfte auf der Straße | 8,0 |
Physische Geschäfte in Einkaufszentren | 10,2 |
Physische Geschäfte nach Region (%) | |
Mittlerer Westen | 9,6 |
Nordosten | 10,4 |
Norden | 7,6 |
Süden | 7,5 |
Südost | 8,0 |
Der durchschnittliche Ticketpreis stieg insgesamt um 8,4 %, wobei es regionale und betriebsspezifische Unterschiede gab. In Einkaufszentren stieg der Preis um 10,2 %, in Straßengeschäften um 8,0 %. Regional führte der Nordosten mit 10,4 % die durchschnittlichen Ticketpreise an, gefolgt vom Mittelwesten (+9,6 %). Im Norden (+7,6 %) und Süden (+7,5 %) gab es geringere Preissteigerungen, die jedoch dem nationalen Durchschnitt entsprachen.
Branchenübergreifend verzeichneten alle Segmente Umsatzzuwächse, wobei die Schwerpunkte bei Textilien, Bekleidung und Schuhen mit einem Plus von 16,20 % sowie bei Möbeln und Haushaltsgeräten (+10,97 %) lagen. Die Kategorie Pharmazeutik, Medizin, Orthopädie, Parfümerie und Kosmetik wuchs um 7 %, was auf eine stabile, wenn auch weniger dynamische Nachfrage hindeutet. Diese Zahlen unterstreichen die Diversifizierung der Erholung, wobei kreditsensitive Sektoren und der Konsum von nicht-diskreten Gütern an Dynamik gewinnen.
Kontrast zum Januar und makroökonomischer Kontext
Im Januar wuchs der eingeschränkte Einzelhandel (ohne Fahrzeuge und Baumaterialien) im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 %, während der erweiterte Einzelhandel um 2,2 % wuchs. Saisonbereinigungen zeigten dennoch moderate Rückgänge im eingeschränkten Einzelhandel, was auf Herausforderungen wie die Lebensmittelinflation zurückzuführen ist, die sich auf die Supermärkte auswirkte (-3,4 % monatliche Marge). Der Pharmasektor, der im Dezember noch um 9,6 % gewachsen war, verlangsamte sich im Januar auf 6,2 %, was auf eine Normalisierung nach früheren Höchstständen hindeutet.
Auch die Erhöhung der Einfuhrsteuer auf 20 % für Einkäufe bis 50 US-Dollar, die seit August 2024 im Rahmen des Remessa Conforme-Programms gilt, wirkt sich weiterhin auf den Einzelhandel aus. Daten des Federal Revenue Service zeigen einen Rückgang des Zollwerts internationaler Sendungen um 45,9 % zwischen Juli und August 2024, mit einer begrenzten Erholung in den Folgemonaten. Diese Änderung hat die Verbraucher zu inländischen Einzelhändlern getrieben und den Inlandsmarkt gestärkt.
HiPartners betont, dass die Ergebnisse vom Februar die Widerstandsfähigkeit des brasilianischen Einzelhandels bestätigen.
„Die Entwicklung im Einzelhandel spiegelt ein Szenario der Anpassungen und Konsolidierung wider. Das Wachstum des eingeschränkten und erweiterten Einzelhandels im Jahresvergleich zeigt Widerstandsfähigkeit, aber saisonale Rückgänge deuten darauf hin, dass Herausforderungen wie die Lebensmittelinflation weiterhin Druck auf wichtige Kategorien wie Supermärkte ausüben. Auch die Verlangsamung im Pharmasektor deutet auf eine Normalisierung nach einer Phase starken Wachstums hin. Andererseits hat die Erhöhung der Einfuhrzölle die Konsumdynamik verändert. Der deutliche Rückgang der internationalen Lieferungen und die Umlenkung der Nachfrage auf den inländischen Einzelhandel signalisieren eine strategische Chance für den Sektor. Marken, die diese Bewegung durch Sortimentsanpassungen, betriebliche Effizienz und digitale Integration zu ihrem Vorteil zu nutzen wissen, werden in einem geschützteren, aber immer noch herausfordernden Marktszenario einen Wettbewerbsvorteil haben“, erklärt Eduardo Terra, Partner bei HiPartners.
Der IPV hat sich als Indikator für die Dynamik im Einzelhandel etabliert, bietet strategische Einblicke und antizipiert Trends. Mit der Wiederaufnahme des Wachstums im Februar sind die Erwartungen für die kommenden Monate optimistisch, vorausgesetzt, Faktoren wie Inflation, Kredit- und Finanzpolitik bleiben stabil. HiPartners verstärkt sein Engagement für die Beobachtung dieser Indikatoren und unterstützt Unternehmen bei der Bewältigung eines komplexen, aber chancenreichen Szenarios.