Die Nationale Telekommunikationsagentur (Anatel) gab am vergangenen Freitag (21.) die Ergebnisse einer Inspektion auf E-Commerce-Websites bekannt. Im Fokus standen Anzeigen für Mobiltelefone ohne offizielle Zertifizierung oder illegal ins Land eingeführte Mobiltelefone. Die Aktion ist Teil einer neuen Vorsichtsmaßnahme der Agentur zur Bekämpfung von Piraterie.
Dem Bericht zufolge schnitten Amazon und Mercado Livre am schlechtesten ab. Bei Amazon bezogen sich 51,52 % der Handy-Werbung auf nicht zugelassene Produkte, bei Mercado Livre waren es 42,86 %. Beide Unternehmen wurden als „nicht konform“ eingestuft und müssen regelwidrige Anzeigen entfernen. Andernfalls drohen Geldstrafen und die mögliche Entfernung von ihren Websites.
Andere Unternehmen wie Lojas Americanas (22,86 %) und Grupo Casas Bahia (7,79 %) wurden als „teilweise konform“ eingestuft und müssen ebenfalls Anpassungen vornehmen. Das Magazin Luiza hingegen meldete keine illegalen Anzeigen und wurde als „konform“ eingestuft. Shopee und Carrefour wurden, obwohl ihre Prozentsätze nicht bekannt gegeben wurden, als „konform“ eingestuft, da sie bereits Verpflichtungen gegenüber Anatel eingegangen waren.
Anatel-Präsident Carlos Baigorri betonte, dass die Verhandlungen mit E-Commerce-Unternehmen seit etwa vier Jahren andauerten. Er kritisierte insbesondere Amazon und Mercado Livre für ihre mangelnde Beteiligung an der Zusammenarbeit.
Die Inspektion fand zwischen dem 1. und 7. Juni statt. Dabei kam ein Scan-Tool mit einer Genauigkeit von 95 % zum Einsatz. Anatel gab bekannt, dass die Agentur neben den Mobiltelefonen auch andere Produkte untersuchen werde, die illegal und ohne Genehmigung verkauft werden.
Die heute veröffentlichte Vorsichtsmaßnahme soll Unternehmen eine weitere Möglichkeit bieten, die Vorschriften einzuhalten, beginnend mit Mobiltelefonen. Anatel betonte, dass neben den sieben genannten größten Einzelhändlern auch andere Unternehmen denselben Anforderungen unterliegen.