Brasilien hat sich laut dem Acronis Cyberthreats Report H1 2025 und belegt bei den Malware-Erkennungen den zweiten Platz – erkannt wurden ausschließlich Gebiete mit der Präsenz des Unternehmens. Die von Acronis veröffentlichte Studie, die die globale Cyberbedrohungslandschaft im ersten Halbjahr analysiert, ergab auch, dass das Land zu den am stärksten wachsenden Zielen von Ransomware- und Phishing-Angriffen gehört.
Im Mai 2025 wurden 11 % der brasilianischen Nutzer mindestens einmal von Malware erfasst. Nur Indien mit 12,4 % war der zweithöchste Wert. Brasilien gehört auch zu den Hauptzielen von Ransomware-Gruppen wie LockBit, Play und 8Base, die bekannte Schwachstellen und Phishing-Kampagnen ausnutzen, um Unternehmen zu kompromittieren.
Laut einem Bericht der Acronis Threat Research Unit (TRU) bleiben Phishing und Social Engineering die häufigsten Angriffsvektoren, wobei sich die Betrugsmaschen deutlich auf Kollaborationsanwendungen (wie Microsoft Teams und Slack) verlagert haben.
Die Studie zeigt, dass Brasilien im 15-Monats-Zeitraum konstant hohe Erkennungsraten verzeichnete, mit Spitzenwerten im März und September 2024 sowie erneut im März und Mai 2025. Dies steht im Einklang mit wiederholten Spear-Phishing-Kampagnen mit Astaroth – einer Malware, die sich stark auf bestimmte Sektoren konzentriert: 27 % der Angriffe entfielen beispielsweise auf den Fertigungssektor und 18 % auf den IT-Sektor.
Globale Trends mit Auswirkungen auf Brasilien
Die Studie hob den zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz bei Cyberangriffen hervor, beispielsweise bei hyperrealistischem Phishing, Deepfakes bei Finanzbetrug und autonomer Schadsoftware. Das „Cybercrime-as-a-Service“-Modell demokratisiert sogar den Zugang zu ausgeklügelten Angriffen und erhöht damit das Risiko für Unternehmen jeder Größe.
Weltweit beobachtet Acronis zudem einen deutlichen Anstieg der Verwendung bösartiger URLs in Phishing-Kampagnen. Europäische Länder wie Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien verzeichneten zwischen Ende 2024 und der ersten Jahreshälfte 2025 Spitzenwerte bei den Angriffen. Die Betrugsmaschen reichten von der Nachahmung von Steuerbehörden bis hin zum Einsatz von Deepfakes und Voice-Cloning, um Opfer zu schwerwiegenden Finanzbetrügereien zu verleiten. In Frankreich beispielsweise wurden bei einem einzigen koordinierten Angriff mehr als 160.000 Benutzer bösartigen Links ausgesetzt.
„Diese Trends unterstreichen, dass Brasilien nicht isoliert ist, sondern vielmehr in einen globalen Kontext zunehmend raffinierterer Angriffe eingebettet ist, in dem der Einsatz von Social Engineering in Kombination mit neuen Technologien – wie KI, Spoofing und betrügerischen Domänen – das Ausmaß und die Auswirkungen digitaler Bedrohungen verstärken kann“, sagt Regis Paravisi, Country Manager von Acronis in Brasilien.
Über den Bericht
Der Acronis Cyberthreats Report H1 2025 wird vom Forschungsteam des Unternehmens, der Acronis Threat Research Unit (TRU), veröffentlicht und basiert auf Daten, die zwischen Januar und Juni 2025 von über einer Million weltweit überwachten Endpunkten gesammelt wurden. Die Analyse sammelt Informationen zu Malware, Ransomware, Schwachstellen und neuen Trends in der Cybersicherheit.